Manfred Klein, Vorsitzender der Europa-Union Monheim und Mitglied des BAB-Vorstands ging in seinem hochinteressanten Vortrag zunächst auf die Organisation, die Ziele und die Aktivitäten der Europa-Union ein. Im Einzelnen:
  • Die 1946 gegründete Union Europäischer Föderalisten ist eine Nicht-Regierungs-Organisation, die das Ziel hat, die politische Einheit Europas zu unterstützen.
  • Wesentliche Themen sind die Abschaffung der Grenzen in Europa, die Schaffung einer europäischen Währung, die direkte Wahl des Europäischen Parlaments, die Einführung von Mehrheitsentscheidungen im Ministerrat sowie eine europäische Außen- und Sicherheitspolitik.
  • Die Europa-Union Deutschland ist die deutsche Organisation der Union der Europäischen Föderalisten. Sie ist lokal, regional und national aktiv. Ihre Mitglieder stammen aus allen gesellschaftlichen Gruppen. Die Europa-Union ist keine Partei sondern ein Verein.
  • Die Europa-Union ist die größte Bürgerinitiative für Europa in Deutschland. Sie hat insgesamt 18.000 Mitglieder in 16 Landesverbänden mit 350 Kreis-, Orts- und Stadtverbänden.
  • Die Europa-Union Monheim wurde vor 40 Jahren im Jahren gegründet und hat aktuell 45 Mitglieder. Sie führt regelmäßig Veranstaltungen in Monheim mit bekannten Referenten durch: Vom Thema der Finanzierungskrise bis zu den Themen Türkei, Energieversorgung und Daseinsvorsorge. Ein besonderes Highlight ist die Zertifizierung des Otto-Hahn-Gymnasiums im Jahre 2012. Die Europa-Union Monheim organisierte auch die Kandidatenvorstellung für die Europawahl 2014 im Baumberger Bürgerhaus.
  • Das Markenzeichen der Europa-Union Monheim sind die weit über die Grenzen der Stadt bekannten Monheimer Europawochen. Ziel dieser Europawochen ist es, die Monheimer Bürger und Bürgerinnen mit Kultur, Geschichte, Tourismus und Wirtschaft eines europäischen Landes vertraut zu machen.
  • Im Rahmen der Monheimer Europawochen standen bisher folgende Länder zur Vorstellung an: Lettland, Ungarn, Tschechien, Polen, Rumänien, Slowakei, Slowenien, Kroatien, Malta, Belgien, Italien. In diesem Jahr ist Frankreich an der Reihe. Der Referent beschreibt zahlreiche Aktivitäten der Europawochen.
Der BAB führt seit dem Jahre 2013 jeweils eine Veranstaltung mit der Europa-Union Monheim durch. Und zwar organisiert der BAB eine Veranstaltung der Monheimer Europawochen im Bürgerhaus Baumberg. Alle anderen Veranstaltungen finden in Monheim statt. Der BAB will damit den Bürgern Baumbergs die Gelegenheit geben, eine Veranstaltung der Europawochen direkt vor Ort erleben zu können, um sich „hautnah“ über ein europäisches Land zu informieren. Im Einzelnen waren das:
  • Kroatien gestern und heute – eine Zeitreise durch die wechselvolle Geschichte Kroatiens (2013)
  • Malta gestern und heute – Geschichte einer lebendigen Republik (2014)
  • Belgien – der unbekannte Nachbar von Nebenan (2015)
  • Deutschland und Italien im Spannungsfeld der Europa-Krise – Stimmen und Stimmungen in Rom und Berlin
Die diesjährige Europawoche über und mit Frankreich wird vom 16. bis zum 23. Mai 2017 durchgeführt. Am 17. Mai 2017 findet die Auftaktveranstaltung zum ersten Mal im Baumberger Bürgerhaus statt. Nähere Informationen wird die Europa-Union und der BAB zeitnah herausgeben. Was hat Europa, das Europaparlament nun mit Monheim zu tun? Die Antwort ist einfach und lautet: Europa ist nicht anonym, sondern findet hier in Monheim auch statt. Europäische Gesetze und Vorschriften berühren auch direkt die Menschen in Monheim. In Europa nämlich werden die Rahmenbedingungen für Finanzen, Energiefragen, Wasserversorgungen, Nahverkehre und Energien gesetzt. In letzter Zeit haben wir alle die Banken- und Finanzkrise er- und letztlich auch überlebt. Viele Menschen sind allerdings seither verunsichert und Europa skeptisch gegenüber eingestellt. Dies gibt leider Spielräume für antieuropäische Strömungen in vielen Ländern, auch in Deutschland. Verstärkt wird diese negative Richtung natürlich durch Erdogan und Trump, aber auch durch den Brexit. All diese Themen erinnern uns täglich daran, wie hoch der Wert einer unabhängigen Justiz und einer freien, unabhängigen Medienlandschaft sind. Diese Werte haben den Westen bisher stabil gehalten. Manfred Klein geht auf diese Themen dann inhaltlich näher ein und unterlegt das mit entsprechenden Beispielen. Abschließend präsentiert er die fünf Szenarien des von Herrn Juncker kürzlich vorgestellten Weißbuches zur Zukunftsgestaltung Europas:
  • Weiter so wie bisher!
  • Rückzug auf den gemeinsamen Markt!
  • Europa der verschiedenen Geschwindigkeiten!
  • Konzentration auf nur einige wichtige Bereiche mit einstimmigen Beschlüssen!
  • Deutlich stärkere Zusammenarbeit wie bisher!
Mit anderen Worten: Durch all die negativen Entwicklungen ist Europa gezwungen, über sich selbst und seine Zukunft nachzudenken. Europa ist aber auch dazu aufgerufen, seine Zukunft neu zu definieren und damit „besser“ zu werden. Eine nicht ganz einfache, aber unbedingt notwendige Entwicklung. Abschließend gibt es eine lebhafte Diskussion zu einer Reihe von Fragen an den Referenten, Manfred Klein. Eine insgesamt sehr gelungene und sehr interessante Veranstaltung. Wie immer: Es lohnt sich, zum BABtalk zu kommen. In diesem Sinne: Bis zum nächsten Mal! BAB Talk Trump BAB Talk Trump BAB Talk Trump BAB Talk Trump BAB Talk Trump