Meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich begrüße Sie heute Morgen zum mittlerweile Tradition gewordenen Neujahrsempfang des Baumberger Allgemeinen Bürgervereins sehr herzlich hier im Baumberger Bürgerhaus. Schön, dass die Hütte einmal mehr sehr voll ist.

Ziel dieses Empfangs ist, miteinander zu reden und zu plaudern über Themen, die in Baumberg interessieren. Tabuthemen gibt es hierbei nicht. Dies gilt natürlich auch für die Reden von Daniel Zimmermann und meine eigene.

Dieser Neujahrsempfang ist der 42. Seiner Art. Ich selbst halte die Rede für den BAB zum 27. Mal, die erste im Jahre 1992. Wir alle waren damals noch entsprechend jünger. Einige noch gar nicht geboren. Einer ging damals noch in die ersten Schuljahre einer Baumberger Grundschule - einer, von dem damals noch keiner ahnen konnte, dass er einmal als einer der jüngsten Bürgermeister Deutschlands diese Schule einige Jahrzehnte später schon abreißen lassen würde. Und diesen Herren, mittlerweile natürlich erwachsen geworden, begrüße ich jetzt ganz herzlich. Mein namentlicher Willkommensgruß gilt Daniel Zimmermann, dem ersten Bürger dieser Stadt. Herzlich willkommen!

Des Weiteren freue ich mich, unsere Landtagsabgeordnete Claudia Schlottmann begrüßen zu dürfen. Herzlich willkommen!

Selbstverständlich gilt mein Gruß allen, die heute Morgen ihren Weg ins Bürgerhaus gefunden haben. Ich begrüße Sie alle sehr herzlich und freue mich, dass Sie so zahlreich erschienen sind.

Es ist guter Brauch bei diesem Empfang, dass wir jetzt unterbrechen und die Baumberger Sternsinger für ihren Auftritt auf die Bühne bitten. Danach sammeln sie für einen guten Zweck.

Meine Damen und Herren, auf nationaler und internationaler Ebene war das abgelaufene Jahr 2018 ähnlich schwierig wie die Vorjahre. Leider keine Besserung. Nur einige Stichworte: Trump, Putin, Erdogan, oder auch: Nationalismus, Populismus, Parteienstreiterei. lch gehe an dieser Stelle darauf nicht näher ein. Jeder kennt das zur Genüge. Scheinbar gibt es keine Lerneffekte aus der Geschichte.

Die Stadt Monheim hat sich in den letzten Jahren deutlich entwickelt. Auf der Basis eines scheinbar nachhaltigen und nie versiegenden Finanzüberschusses wird richtig investiert, in die Bildung, in die Infrastruktur und auch in die Kunst, um nur einige Bereiche zu nennen. lm letztem Jahr habe ich den Satz gesagt: „Die Anzahl der Baustellen spiegelt die Dynamik und die Prosperität der Stadtentwicklung am deutlichsten wieder.“ Diesen Satz wiederhole ich heute nicht, weil ich ihn so gut finde, sondern weil dieser Satz auch in 2018 uneingeschränkt gültig war. Die meisten Projekte und Aktivitäten laufen aus Sicht der Bevölkerung gut. Natürlich gibt es immer einige, die etwas zu meckern haben. Aber unter dem bekannten „Strich“ ist das alles sehr in Ordnung. Und das muss man auf einem Neujahrsempfang wie diesem auch einmal sagen. Herzlichen Dank!

Baumberger Themen stehen natürlich auch jede Menge an. Als Beispiele, ohne den Anspruch zu haben, alles aufzuzählen, sollen hier drei größere genannt sein:

Die Nennung dieser drei größeren Baumberger Projekte soll an dieser Stelle genügen. Keine Frage: Auch in Baumberg tut sich etwas.

Der BAB war in 2018 wie in all den Vorjahren wieder aktiv. Auch hier will ich beispielhaft nur drei Themen erwähnen:

Baumberg besteht selbstverständlich nicht nur aus dem BAB. Das kulturelle Leben hier wird sehr stark geprägt von den vielfältigen Ideen und kreativen Aktivitäten vieler vieler Vereine. Einen kleinen Überblick gibt der Baumberger Terminkalender, den der BAB jedes Jahr herausgibt. Hier finden Sie etwa 120 Veranstaltungen von Vereinen in Baumberg. Diese Zahl stellt noch einmal eine Steigerung von rund 20% gegenüber dem Vorjahr dar. Dieser kleine Kalender spiegelt das lebendige Leben in Baumberg, geprägt durch Vereine, wieder. Baumberg sind wir alle und dass wird auch noch viele Jahre so bleiben. Und jeder kann hier mitmachen.

Fazit: 2018 war ein gutes Jahr für den BAB, ein gutes Jahr für Baumberg, ein gutes Jahr für uns alle! Hoffen wir, dass das auch in 2019 so bleibt.

Wie jedes Jahr, so habe ich auch diesmal Personen in Baumberg gefragt, ob es Themen gibt, die ich ansprechen soll. Manche rufen aber auch einfach an. Aus der Natur heraus kommen dann die eher kritisch gesehenen Themen. Aber es wurden auch positive Statements genannt. Beispiele: Beteiligungsmöglichkeiten der Bürger, Senkung der Grundsteuer, Stand der Digitalisierung, Bau neuer Kitas, um nur einige zu nennen.

Kommen wir zu einigen eher kritisch gesehenen Themen, die ich jeweils mit einer kleinen Überschrift versehen habe.

  1. Die beiden neuen Salzsilos an der Robert-Bosch-Straße.
    Das neue Wahrzeichen Baumbergs oder: Der öffentliche Schandfleck im Ort? Jahrhunderte lang galt die katholische Kirche Sankt Dionysius mit ihrem Kirchenturm als das weithin bekannte Wahrzeichen von Baumberg. Hat die Stadt Monheim auf dieses Wahrzeichen jetzt einen unerwarteten und kaum zu glaubenden Generalangriff gestartet?
    Schon von weitem zu sehen: Zwei riesige Silos auf dem Gelände der städtischen Betriebe, direkt und unmittelbar an der Robert-Bosch-Straße. Unübersehbar, einfach grauenhaft und protzig. Oder aber handelt es sich hierbei gar nicht um Salzsilos, sondern um ein neues Kunstwerk der Stadt Monheim, das halt nur einfach mit Salz gefüllt wird?
    Selbstverständlich haben wir auch die Stadt Monheim gefragt. Wir erhielten auch sehr schnell eine Antwort. Es handelt sich also nicht um ein Kunstwerk, sondern um reale Salzsilos. Des Weiteren wurde ausführlich auf die Notwendigkeit, die Funktionalität und die Nutzungsfrequenz hingewiesen. All das streitet der BAB nicht ab und kann die sachliche Argumentation auch nachvollziehen. Aber das Aussehen bleibt: Einfach hässlich und scheußlich. Die Stadtverwaltung hat in ihrer Stellungnahme allerdings angeboten, zwei große Bäume davor zu pflanzen und über die Entwicklung hinsichtlich der Beleuchtung oder einer anderen Gestaltung nachzudenken. Hoffen wir einfach einmal, dass sich in dieser Richtung noch etwas tut.
  2. Der Geysir am Ortseingang von Monheim. Strukturelle Kunst oder „Greift der Wahnsinn jetzt um sich”?
    Kein Thema wird in Baumberg, obwohl es streng genommen ein Monheimer Thema ist, mehr diskutiert als dieses. Dagegen verblassen alle anderen und das ist schade! Von der Mehrheit der Bürger, mit denen ich gesprochen habe, wird der Geysir nicht als Kunst eingestuft. Die meisten Bürger haben Probleme, wenn sie auf die Kosten sehen oder an die Ampelanlage denken. Das Thema ist den Bürgern schwer zu vermitteln. Befürwortet wird auch ein alternativer Standort. Trotz erheblicher Kritik zieht Daniel Zimmermann das Ding durch und er hat ja mit seiner PETO im Rat die absolute Mehrheit, die Mehrheit der Bürger interessiert ihn weniger - so denken viele Leute in Baumberg.
    lm BAB gibt es dazu keine einheitliche Meinung. Jedoch auch hier: Eher negativ. Für mich persönlich ist der Geysir schon Kunst, für mich keine Frage. Denken Sie doch nur an Joseph Beuys und seine Fettgebilde.
    Ein paar Baumberger haben durch den Geysir motiviert über provokative Kunstwerke in Baumberg nachgedacht und diese Idee an mich herangetragen. Es geht um den Kreisverkehr an der katholischen Kirche, gegenüber der Winrich-von-Knipprode-Schule. Die Idee ist ganz einfach und faszinierend zugleich. Und sie knüpft geohistorisch durchaus an den Monheimer Geysir an. Auf den besagten Kreisverkehr in Baumberg sollte ein künstlerisch gestalteter Vulkan gesetzt werden. Ein richtiges Kunstwerk also. Der Vulkan soll sich mehrfach am Tage öffnen und mit Musik unterlegt, einen mehreren Meter hohen Feuerstrahl ausspeien. Vielleicht passt ja Beethovens Neunte ganz gut dazu.

Die beiden Themen "Geysir" und „Salzsilos" waren die meist diskutierten Themen im abgelaufenen Jahr in Baumberg. Deshalb bin ich auf sie etwas näher eingegangen. Weitere Themen in Baumberg will ich an dieser Stelle nur kurz erwähnen.

Meine Damen und Herren, ich komme so langsam zum Ende meiner Neujahrsrede. Natürlich gibt es noch viel mehr Themen, auf die man eingehen könnte. So bin ich heute Morgen zum Beispiel nicht auf die Stimmungslage der Parteien untereinander und auch nicht auf die Situation der Senioren in Monheim eingegangen. Aber natürlich sind das interessante Themen, die ich mir für die nächsten Jahre vorbehalten möchte. Vielleicht haben Sie auch bemerkt, dass ich in diesem Jahr eine etwas kürzere Rede gehalten habe. lm letzten Jahr empfanden viele Gäste die Reden zu lang.

Hinweisen möchte ich noch auf den lnformationstisch in der Nähe des Eingangs. Hier finden Sie einige Informationen des BABs, wie zum Beispiel den Baumberg Kalender 2019 oder auch die Vereine-Übersicht Baumberg 2019, aber auch vieles mehr wie etwa das Buch von Herbert Ahlemeyer über das alte Baumberg. Der BAB kooperiert sehr gut mit der Monheimer Bürgerstiftung „Minsche vür Minsche". Schließlich haben Beide eine ähnliche Ausrichtung. Deshalb finden Sie auf dem lnformationstisch auch die drei von der Bürgerstiftung herausgegebenen Pixie-Büchlein über Monheim und Baumberg.

Jetzt noch eine Überraschung ganz besonderer Art. Wir haben für Sie ein Lied über Baumberg vorbereitet. Schöpfer des Textes und Interpret dieses Liedes ist ein Mann, den Sie alle kennen - es ist - Emil Drösser!

So verbleibt mir nur noch, Ihnen allen ein gutes Neues Jahr zu wünschen. 2019 wird gewiss kein einfaches, dafür umso spannenderes Jahr werden. Bleiben Sie gesund und munter, bleiben Sie auch in diesem Jahr dem BAB und Baumberg verbunden.

lhr Helmut Heymann