Gastbeitrag von Doris Vollmer Manche Dinge unterliegen einem immerwährenden Kreislauf. Alle Jahre wieder erfinden wir daher auch das Rad neu, zumindest teilweise. Das hält uns beschäftigt und fördert die Wirtschaft. So z.B. haben wir den Kreisverkehr wiederentdeckt nachdem wir ihn für überholt, altmodisch, unpraktisch und was auch immer gehalten haben. Dafür wurden Ampeln installiert, teuer, reparaturanfällig usw. Bis wir dann festgestellt haben, dass ein Kreisverkehr zur Regulierung unterschiedlichster Verkehrsströme und -aufkommen eigentlich optimal wäre. Außerdem ist er, einmal eingerichtet, preisgünstig, pflegleicht und reparaturfreundlich. Such fun. Eine ähnliche Entwicklung wünsche ich mir auch in Richtung Reinigung von Stadtteilen. Gastbeitrag von Doris Vollmer Manche Dinge unterliegen einem immerwährenden Kreislauf. Alle Jahre wieder erfinden wir daher auch das Rad neu, zumindest teilweise. Das hält uns beschäftigt und fördert die Wirtschaft. So z.B. haben wir den Kreisverkehr wiederentdeckt nachdem wir ihn für überholt, altmodisch, unpraktisch und was auch immer gehalten haben. Dafür wurden Ampeln installiert, teuer, reparaturanfällig usw. Bis wir dann festgestellt haben, dass ein Kreisverkehr zur Regulierung unterschiedlichster Verkehrsströme und -aufkommen eigentlich optimal wäre. Außerdem ist er, einmal eingerichtet, preisgünstig, pflegleicht und reparaturfreundlich. Such fun. Eine ähnliche Entwicklung wünsche ich mir auch in Richtung Reinigung von Stadtteilen. Gab es früher feste Reinigungs- und Ordnungskräfte für festgelegte Bezirke (den Dorfpolizisten, Reinigungskräfte für Schulen, Parkpflege und Straßenreinigung), so glaubten wir eine Zeit lang wir müssten alles komprimieren, outsourcen wie man so neudeutsch sagt, in fremde Hände (Spezialfirmen) geben, die das schneller, effektiver und günstiger erledigen als die bisherigen Kräfte das vermochten. Die unbefriedigenden Ergebnisse, die wir uns täglich im Straßenbild anschauen dürfen beweisen das Gegenteil. Ganz abgesehen von der sozialen Isolierung die wir alle so betrauern. Sollten wir da vielleicht wieder .... ? Hier in Windsor, UK, gibt es bereits das, wovon wir vielleicht träumen, ... den Bezirk-Reiniger. Zuerst war er mir gar nicht so aufgefallen, denn schließlich sieht er aus wie jeder Bauhofmitarbeiter bei uns. Wetterfeste gelbe oder orange Jacke und die berühmte, mit Leuchtstreifen versehene Weste. Mein Bezirk-Reiniger aber geht zu Fuß und schiebt einen Karren vor sich her mit Besen, Harke, Kehrblech, großen Müllbeuteln usw., eben allem was man so braucht. Auch das ist noch nicht wirklich auffällig. Wer aber länger hier wohnt stellt fest, dass es immer der gleiche Bezirk-Reiniger ist, den jeder grüßt, weil man ihn kennt, der über den Zaun hinweg auch schon einmal ein Schwätzchen hält und von allen im Bezirk freundlich behandelt wird und gut gelitten ist. Seine Aufgabe besteht darin, seinen Bezirk sauber zu halten, er ist für das Erscheinungsbild der Gegend verantwortlich und wird damit identifiziert. Er leert volle Abfallbehälter, befreit Bürgersteige ohne direkte Anlieger von Laub und sieht eben zu, dass alles ordentlich aussieht. Und ehrlich gesagt, es ist eine wahre Freude zu erleben, wie sich eben unschöne Zustände zum Besseren entwickeln als sich ständig mangels eindeutiger Zuständigkeit zum Schlechteren ausweiten. Unser Bezirk-Reiniger ist Teil einer Gemeinschaft und wir sind ihm sehr dankbar für seine Arbeit, eine echte win-win-Situation. Statt einer europäische Kommission zur Begradigung der Schlangengurke sollte es besser eine Arbeitsgruppe geben, die gute und gelungene Arbeitsweisen in den einzelnen europäischen Ländern sammelt und veröffentlicht. Doris Vollmer, Windsor, UK Doris Vollmer berichtet von ihren Erfahrungen, die sie im Rahmen eines Sabbaticals in Windsor, nicht weit von London, gemacht hat. Dort hat sie sich voll in das Leben und die Strukturen dort integriert. Seit Beginn nutzte sie die Gelegenheit, andere Kulturen, Ansichten und Meinungen quasi hautnah erleben zu können. Und manches ist dort anders als bei uns. Hier teilt sie uns ihre Geschichte und Beobachtung vom sogenannten Bezirks-Reiniger mit – den es bei uns so nicht gibt, von dem sie aber denkt, er würde auch gut zu uns passen! Wir wünschen viel Spaß beim Lesen der Geschichte und würden uns freuen, wenn Sie uns kurz schreiben, wie Sie diesen Bezirks-Reiniger in Monheim finden würden. Doris freut sich auch schon sehr über alle persönlichen Gespräche über den Bezirks-Reiniger, aber auch über andere Themen und Erfahrungen, die sie in den letzten Monaten in einem anderen Land gemacht hat.