Im Zusammenhang mit Monheim wird insbesondere von der lokalen Presse immer wieder der Begriff des Generationenkonflikts verwendet. Dies scheint in den anderen Städten kein Thema zu sein. In diesem Zusammenhang ist vielleicht ein Blick auf die Homepage dieser Städte ganz interessant und kann zumindest die Frage etwas beleuchten, inwiefern die Städte des Kreises Mettmann sich auf ihrer Homepage überhaupt mit dem Thema der Senioren beschäftigen. Bekanntermaßen gibt es im Kreise Mettmann insgesamt 10 Städte, alle mittelgroß. Im Einzelnen sind das in alphabetischer Reihenfolge: Erkrath, Heiligenhaus, Haan, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Monheim, Ratingen, Viersen und Wülfrath. Und jeder dieser Städte hat natürlich eine eigene Homepage mit einer Suchfunktion. Und um die geht es nun in einem ersten Schritt. Gibt man in diese Suchfunktion das Wort „Senioren“ ein, so erhält man die Summe aller Einträge auf der Homepage. Mit anderen Worten: Die quantitative Relevanz, die die einzelne Stadt über ihre Homepage-Suchfunktion der Gruppe der Senioren beimisst. Darüber hinaus ergibt diese einfache Suche allerdings auch qualitative Informationen, da automatisch eine detailliertere Auflistung der Seniorenthemen auf der Homepage erscheint. Zunächst zu dem quantitativen Aspekt: Wie viele Hinweise auf Senioren-Themen enthält die jeweilige Homepage? Die Ergebnisse sind sehr unterschiedlich und unterscheiden sich doch ganz erheblich. Das hat auch etwas mit der Philosophie und dem Aufbau der Homepage zu tun, allerdings ist das zumindest eine erste Indikation, wie wichtig den in der Stadt Verantwortlichen das Seniorenthema ist. Es gibt eigentlich drei Gruppen:
  • O Gruppe 1 beinhaltet alle Städte mit mehr als 100 Nennungen. Das sind konkret: Mettmann (280), Hilden (256), Viersen (160) und Langenfeld (156).
  • Gruppe 2 ist dadurch zu beschreiben, dass hier die Städte zugeordnet sind, die zwischen 50 und 100 Nennungen kommen. Das sind Ratingen (85), Heiligenhaus (81), Erkrath (76) und Haan (55).
  • Gruppe 3 schließlich nimmt alle Städte auf, die weniger als 50 Nennungen haben, Hierunter fallen Wülfrath (11) und Monheim (2).
Mettmann ist also mit 280 Nennungen ganz oben auf dieser Liste und Monheim mit 2 Nennungen ganz unten. Der Schnitt über alle Kreisstädte liegt bei 116 Nennungen. Natürlich darf man diese kleine Analyse und die Anzahl der Nennungen auch nicht überbewerten. Die Anzahl wird selbstverständlich auch davon beeinflusst, wie detailliert die Untergliederung der Senioren-Stichworte sind. Und dennoch: Ein erster Hinweis möglicherweise darauf, wie wichtig die jeweilige Stadt die Seniorenthemen in der Aufbereitung auf ihrer Homepage nimmt! Bei Monheim hat man sicherlich die Besonderheit, dass Layout, Gestaltung und Gliederung der Homepage erst einige Wochen alt sind und sich wahrscheinlich noch im Zustande der Optimierung befinden. So kann es dort nicht verwundern, dass bei anderen Stichworten, die man in die Suchfunktion eingibt, auch nur wenige Nennungen erscheinen. Kommen wir kurz auf einige qualitative Aspekte, die bezogen auf das Seniorenthema, auffallen. Im Einzelnen sei hier kurz erwähnt:
  • Bis auf Monheim haben alle anderen 9 Städte eine spezielle Broschüre für Senioren. Diese tragen beispielsweise Namen wie „Wegweiser- oder Ratgeber für Senioren“. Sie geben erstens einen sehr guten Überblick über Angebote/Einrichtungen in der Stadt und informieren zweitens über Ansprechpartner und Kontaktpersonen, falls Senioren bestimmte Fragen haben. In manchen Städten heißen diese Broschüren aber auch nur einfach „Seniorenbericht“.
  • ZWAR-Gruppen scheint es nur in Langenfeld (4 Gruppen) und in Monheim (1 Gruppe) zu geben. Im Prinzip aber auch in Viersen. Hier heißt es nur anders, nämlich „Miteinander-Füreinander“ (3 Gruppen). In Langenfeld und Viersen fällt auf, das hier karitative und kirchliche Träger aktiv miteinbezogen sind. In Monheim scheint diese Art der Integration anderer gesellschaftlich organisierter Gruppen nicht vorhanden oder gewünscht zu sein.
  • Inhaltlich und Methodisch am weitesten fortgeschritten ist das ZWAR-System wohl in Langenfeld. Hier ist man bestrebt, dieses System zur Quartiersentwicklung weiter auszubauen. Beides auf der Grundlage eines schon vor Jahren erstellten Demographie Konzepts, das bis zum heutige Tag immer wieder aktualisiert wird.
  • Langenfeld ist auch die Stadt, die die meisten Publikationen/Broschüren (physisch, aber auch auf der Homepage) anzubieten hat: Demographie-Bericht, Demographie-Zwischenbericht, Sonderausgabe Demographie, Begleitforschung zur Quartiersentwicklung.
  • Besonders erfreulich: In allen 10 Städten des Kreises gibt es ein Demenz-Netzwerk, über das die Homepage auch berichtet.
  • In den meisten Städten gibt es spezielle Anlaufstellen für Senioren. Langenfeld hat ein mit angestellten Kräften besetztes Seniorenbüro, in anderen Städten übernimmt das der Seniorenbeirat. Viersen verfügt über eine Stadtteilkoordination, Hilden und Ratingen haben ein Seniorentelefon, Heiligenhaus hat Seniorenbeauftragte.
  • In 9 Städten gibt es einen Seniorenbeirat, der sich speziell mit Themen der Senioren beschäftigt und hierbei eine aktive Rolle spielt. In Monheim existiert der Ausschuss für Generationen, Kultur, Soziales und Ordnung, der von seiner Konstruktion her breiter angelegt ist. Das Senioren-Thema ist hier eines unter mehreren Themen.
  • Nur am Rande: In einigen Städten gibt es auch eine Broschüre/Ausarbeitung für Neuankömmlinge. Nicht schlecht!
So, das war ein kurzer Überblick, was man so zum Thema der Senioren mit einem Blick auf die Homepage einer Stadt so alles finden kann. Dies schnell und unkompliziert. Daraus abgeleitet, kann man für die Stadt Monheim zu folgenden Gedanken kommen:
  • Es wäre doch hilfreich, wenn die Suchfunktion beim Eingeben der Stichworte zu einer etwas detaillierteren Unterteilung und damit zu mehr Anhaltspunkten kommen würde. Dies gilt auch für das Stichwort der Senioren. Die „neue“ Homepage der Stadt Monheim ist sehr lesenswert und enthält viele nützliche Informationen. Durch eine stärkere Detaillierung der Suchfunktion könnte man die Homepage noch kunden- und zielgruppenbezogener gestalten.
  • Eine Broschüre für Senioren wäre auch in Monheim wünschenswert. Die Nachfrage älterer Menschen danach ist zweifelsfrei vorhanden. In allen anderen Städten des Kreises existiert so eine Broschüre schon länger.
  • Monheim hat bisher eine ZWAR Gruppe in Baumberg. Die ersten Erfahrungen damit sind wohl sehr positiv. Der Aufbau mindestens einer weiteren in Monheim wäre sicherlich notwendig. Vielleicht braucht man auch zwei oder drei weitere.
  • Auch in Monheim müsste man eigentlich mittelfristig die ZWAR Idee zur demographisch beeinflussen Quartierentwicklung weiterführen.