Der Sachzusammenhang kann, vereinfacht ausgedrückt, wie folgt dargestellt werden: Monokulturen und Unkrautvernichter verringern die Anzahl der Insekten deutlich. Damit finden eine ganze Reihe von Tierarten, im wesentlichen Vögel, weniger Nahrung, was sich in einem deutlichen Rückgang der Populationen auswirkt. Der Spiegel vom 2.9.2017 (Nr.37) moderiert unter dem Titel „Sommer der Stille“ das Thema wie folgt: „Fast zwei Drittel der natürlichen Lebensräume sind hierzutage in Gefahr. Um etwa 80% ist die Biomasse der Fluginsekten mancherorts zurückgegangen. Rund 40% der Tagfalter sind bedroht, ein Dritte der Ackerwildkräuter wird rar, und knapp drei von vier Vogelarten der offenen Landschaft sind gefährdet oder gar ausgestorben. In den letzten 15 Jahren hat die Produktion der Rebhühner um 84%, der Kiebitze um 76%, der Braunkehlchen um 65 und der Uferschnepfen um 61% abgenommen.“ Diese im Spiegel genannten Zahlen gelten für Deutschland insgesamt. Deshalb ging im Bürgeltalk die Frage an Herrn Bernd Knees, seines Zeichens nach der Kreislandwirt im Kreis Mettmann: „Wie sieht die Situation in unserer Region aus?“ Herr Kneer ging total offen mit dieser Fragestellung um. Natürlich gibt es auch bei uns Themen zwischen Landwirtschaft und Naturschutz. Das Thema ist jedoch voll erkannt und wird von allen Beteiligten - Umweltministerium, Umweltdezernenten, Naturschutzorganisationen, Landwirten – proaktiv angegangen. Insofern konnten in unserer Region in den letzten Jahren deutliche Fortschritte erzielt werden. Es gibt allerdings noch einiges zu tun! Herr Kneer nannte auch konkrete Projekte hierzu. Glücklicherweise ist das Thema der Monokulturen in unserer Region kein großes Thema wie anderswo. Die Landeshauptstadt Düsseldorf schickte zu dieser Fragestellung vorab ein Mail mit dem Titel „Vogelarten Urdenbacher Kämpe“. Hier vergleicht man die Veränderungen in der Artenanzahl der Brutvögel in den letzten 30 Jahren, bezogen auf die Urdenbacher Kämpe. Und diese Zahlen sind sehr interessant. In diesen 30 Jahren sind 19 Brutvogelarten dazugekommen, darunter die Dohle, der Gimpel, die Graugans, der Kernbeißer und der Waldkauz, um nur einige zu nennen. 5 Brutarten sind dagegen nicht mehr vorhanden. Dazu zählen beispielsweise der Gartenrotschwanz, der Kiebitz und die Turteltaube. Damit hat sich die absolute Zahl an Brutvogelarten in der Urdenbacher Kämpe also deutlich erhöht. Das ist sicherlich auch ein erfreuliches Ergebnis der Arbeiten der Biologischen Station. Die absolute Zahl der Amphibien hat sich übrigens auch erhöht. Über die Anzahl der Vögel sagt dieser Vergleich der Brutvogelarten natürlich nichts aus. Aber es scheint in der Urdenbacher Kämpe in die richtige Richtung zu gehen.